Was ist Brick Art? – Eine Annäherung / ein künstlerischer Grundgedanke
Man könnte Brick Art als Kunstschaffen mit Klemmbausteinen bezeichnen, Brick Art hört sich einfach schöner an.
Brick Art ist eine neue Sicht auf das altbekannte Material der Lego-Steine.
Es kann als eine Art Renaissance aufgefasst werden, ein Rückgriff auf das philanthrope Potential der Steine, das aktuell ins Hinterstübchen geraten ist und tendenziell nur noch in den Köpfen der älteren Generation vorhanden ist. Die meisten Kinder haben Lego-Steine zuhause, wissen aber leider oftmals nicht wirklich viel damit anzufangen. Das basiert auf einer zunehmend einseitigen Produktphilosphie, die primär auf Verkauf und exorbitantem Sammelwahl auf Kosten der philantropen Seite zielt. Das und die erschlagende Vielzahl von unterschiedlichen Elementen und Farben, die exponentiell im Verhältnis zu den Lego-Steinen der 80er und 90er Jahre stehen, bieten den Kids keinen einfachen Zugang mehr zu Ihrer eigenen Kreativität, ausgedrückt durch das Material der Bausteine. An dieser Stelle sehe ich mich in der Funktion, den Kids das zumeist vorhandene Material neu erfahren zu lassen.
Brick Art ist losgelöst von einem spezifischen Produkt und betont stattdessen den kreativen Wert der Schöpfung. Durch diese Befreiung wird ein neues Feld aufgetan, in der Alles möglich ist. Nicht zuletzt das Internet und die globale Vernetzung der Brick Art Künstler hat zur Entwicklung einer eigenständigen Ausdrucksform beigetragen.
Brick Art ist das Emanzipieren eines reinen Kinderspielzeuges hin zu einer eigenständigen Ausdrucksform, die zwischen Modellbau, Entwicklungs- und Konstruktionsmaterial, Robotik, Film, Videospiel, Fotografie, Architektur und freier Kunst verortet ist. In der Brick Art verschwimmen die Grenzen von Kinder- und Erwachsenenwelt, von Pop- und Hochkultur hin zu einer ganzheitlichen Sicht der Dinge. Dadurch ist das Medium umfassend und spartenübergreifend. Es ist eine Art Crossover Medium.
Zu erwähnen ist noch der Recyclinggedanke in der Form der Wiederverwendung. Dieser Gedanke schließt den Kreis durch Konstruktion und Dekonstruktion, ein dem Schaffen innewohnender Dualismus.
In den Kursen und Workshops geht es um
– ein Neudenken des Materials, fernab der Anleitungen und dem Sammelwahn hin zu einer freien Auffassung des Mediums, ‘outside of the box’ zu denken
– ein Ausleben des kreativen Potentials
– das Erlernen neuer Techniken, einen versierteren Umgang, angefangen von der Ideenfindung über Skizzen aus Bausteinen hin zu gemeinschaftlichen Projekten
– Präsentation der eigenen Ideen und Werke als gemeinschaftliche Entwicklung
– Weitergedacht die Klemmbausteine als vielseitiges Werkmaterial, kombinierbar mit Allem was man sich ausdenkt, zB mit anderen Materialien mischen oder in ungewohnten Zusammenhängen verwenden
– innovative Kunst- und Kulturvermittlung
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